Dünnhäutig
geschrieben von Claudia Prinz, am 15.Juli 2021
Seit ich denken kann, "kämpfe" ich gegen subtile Energien.
Oder besser gesagt, arbeite mit ihnen. Jene subtilen Energien sind unsichtbar.
Es sind Kräfte, alte Gefühlsgeister, die im anderen Menschen nicht gelebt wurden oder von ihnen nicht ausreichend ausgedrückt und gefühlt wurden. Wir alle haben sie. Gefühle, die nicht zugelassen wurden, aber unbewusst im Innen wirken.
Die sich vor mir aufbauen, in mein System mischen und mein eigenes Fühlen und Lieben stark beeinflussen können, wenn ich sie nicht bewusst erkenne und damit arbeite.
Ich seziere dann wie ein*e Chirurg*In.
Altes, Neues, Fremdes und Eigenes. .... Für mich war es schon immer ganz natürlich, mein Gegenüber mit diesen "gefangenen" Gefühlen wahrzunehmen und auch danach zu handeln.
Früher noch viel unbewusster, durch Identifikation damit und somit fremdbestimmtem Handeln meinerseits. Leid und körperliche Schmerzen standen an der Tagesordnung.
Als sensibles Wesen kann ich nicht so tun, als wäre diese unsichtbare Wand, dieser unsichtbare Schleier in zwischenmenschlicher Begegnung, nicht vorhanden. Doch umso klarer ich meinen Energiehaushalt und meine Grenzen pflege, desto einfacher wird es, mich nicht mit Fremdenergien zu verstricken.
Bewusstheit schafft Erlösung.
Trotzdem bin ich achtsam, auf wen und wie oft ich mich privat mit Wesen treffe, ja in Beziehung gehe. Denn es kann extrem energiezerrend wirken, sich auf "falsche" Wesen einzulassen.
Falsch, im Sinne von, stark verstrickt und unterdrückt mit der eigenen Innenwelt, den eigenen Gefühlen und somit energetisch sehr fordernd.
Sensibel und stark fühlig zu sein, bedeutet auch Verzicht und Disziplin. Sensibel sein bedeutet auch, nicht einfach ohne grosses Nachdenken ins Aussen zu stürzen, sich zu verabreden und "out and about" zu sein.
Es bedeutet langsam zu werden.
Es bedeutet immer wieder die eigene Energie von fremder zu trennen und zu reinigen.
Seinen Energiehaushalt in Balance zu halten und einfach mal im Bett bleiben und sich erholen, durch Allein sein. Es bedeutet auch, sich manchmal wie ein Alien zu fühlen, weil man merkt, man kann nicht so, wie ein Großteil der Gesellschaft lebt und in die Welt fühlt. Und das muss man auch nicht.
Wir fühligen Wesen sind hier, um die Welt liebevoll nach Innen zu führen und zu entschleunigen.
Und wir sind viele. Oftmals leise und im Hintergrund. Doch mehr und mehr zeigen wir uns und glauben an unsere Fähigkeiten, damit in der Welt bestehen zu können.
Denn es wird leichter, wenn man jene Fähigkeit liebevoll akzeptiert und damit integer umgeht.
Ja, wenn man sich richtig darauf einlässt und positiv für sich und andere nutzt. Denn diese Dünnhäutigkeit in die unsichtbare Welt ist ein Geschenk.
Eine Gabe für Verwandlung in Richtung Gesundung.
Wo stehst du auf diesem Weg der Akzeptanz und Annahme deiner Dünnhäutigkeit?
Liebst, Claudia